Gastdozenturen im WS 2021/22

Dr. Corinna Kuhr-Korolev: (Vorlesung) Perestroika und Träume von einer gerechten Gesellschaft

Vor 30 Jahren, im Dezember 1991, hörte die Sowjetunion auf zu existieren. Damit endete der Kalte Krieg, der von der Konkurrenz der politischen Systeme und der beiden Großmachtstaaten USA und Sowjetunion bestimmt war. Der Rücktritt Michail Gorbatschows als sowjetischer Präsident markierte zugleich das Scheitern seiner 1985/86 begonnenen Reformpolitik, die mit den Schlagwörtern Perestroika und Glasnost verbunden wird. Es handelte sich dabei um den idealistischen Versuch, den „real existierenden Sozialismus“ doch noch in eine wirtschaftlich wettbewerbsfähige und sozial gerechte Ordnung zu verwandeln.

Die Vorlesung wird einen Gesamtüberblick über diese dynamischen Abläufe geben und verschiedenste Themen vertieft betrachten. Ob Nationalitätenkonflikte, Wandel von Geschlechterverhältnissen, Gründung erster NGOs, kulturelle Subkulturen, die Rückkehr der Religion oder dauerhaft bestehende Formen des Alltagslebens – in allen Bereichen lassen sich Bezüge zur Gegenwart und zu Fragen herstellen, die nach wie vor die Menschen in Russland und den sowjetischen Nachfolgestaaten bewegen.

Dr. Corinna Kuhr-Korolev ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF).

Die Vorlesung findet dienstags um 16.20 Uhr statt.

Russischkenntnisse sind für die Teilnahme an der Vorlesung nicht erforderlich, Interesse am Thema und Diskussionsbereitschaft jedoch sehr willkommen!